Herzensprobleme – ganzheitlich betrachtet

Herzerkrankungen, wie koronare Herzerkrankungen, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkt, zählen in unserer Zeit zu den häufigsten Erkrankungen und sind mittlerweile die Todesursache Nummer 1 in Deutschland.

Die medizinischen Möglichkeiten sind besser denn je und dennoch gibt es Ursachenaspekte die oft unbeachtet bleiben. Wie kommt es in unserer hochtechnisierten Zeit, wo alles im Körper bis aufs kleinste Detail durchleuchtet werden kann, zu diesem stillen Killer der sich so rasant entwickelt und in diesem Jahrhundert offenbar einen guten Nährboden gefunden hat ?

Um einem Syptom gerecht zu werden ist es wichtig den Boden auf dem es wächst zu untersuchen. Wenn wir wissen wollen, was unserem Herzen fehlt, müssen wir ersteinmal betrachten, was unser Herz braucht, und zwar auf allen Ebenen die den Menschen nun mal ausmachen. Fangen wir an mit der gesunden Zellversorgung.

WAS NÄHRT UNSERE ZELLEN ?

Rein körperlich gesehen ist das Herz mit seinen Herzklappen ein organischer Haufen an Zellen. Jede Zelle ist ein kleiner Organismus mit einem eigenen Stoffwechsel. Wenn die Herzzellen nun die Nahrung erhalten die sie brauchen, sind sie gesund und leistungsfähig. Ganz einfach. Was aber nährt unsere Zellen ?
Unser Körper besteht zu 70 - 80 % aus Wasser und zu fast 30% aus Mineralien. Und das ist das, was unsere Zellen brauchen um optimal zu arbeiten: Ein reines Wasser und Mineralien, so wie es die Natur uns eigentlich bietet.
Eigentlich, denn mittlerweile werden wir und unsere Nahrung überschwemmt von einer Flut an Gift, Kunst- und Zusatzstoffen, die unseren Zellen das Leben schwer machen. All das muß Tag für Tag wieder ausgeleitet werden, ansonsten lagern sich die Fremdstoffe im Gewebe ab und machen z. B. Gefäße enger und härter. Durch die Ablagerungen wird die Zellversorgung immer mehr eingeschränkt, und das entsprechende Organ wird immer schwächer.
Um optimal zu arbeiten, braucht unser Körper eine möglichst naturbelassene, mineralienreiche Nahrung, d.h. unter anderem nährstoffreiches Gemüse, Salate und Obst, Kräuter und Wildkräuter, Samen, Sprossen und Nüsse. Weiter ist ein ausgewogener Wasserhaushalt Grundvoraussetzung für einen gut funktionierenden Stoffwechsel. Das bedeutet täglich ca. 2 l gutes, schadstoffreies Trinkwasser zu trinken.
Wenn unser Stoffwechsel funktioniert ist auch die Durchblutung in Ordnung. Unser Herz ist, wie jedes andere Organ, auf die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung über das Blut angewiesen.
Damit unser Herz optimal arbeiten kann braucht es weiter einer nervlichen Innervation.

DIE STROMVERSORGUNG DES HERZENS

Das Herz wird von einem Nervenstrang der in Höhe der Brustwirbelsäule aus der Wirbelsäule austritt innerviert, d.h. nervlich versorgt. Die Kontraktion der Herzmuskelzellen basiert auf elektrischen Impulsen. Weiter hat das Herz ein eigenes Reizbildungs-und Reizleitungssystem, das auch vegetativ vom Sympathikus und Parasympathikus gesteuert wird. Hier kommt die vegetative Komponente zum
Ausdruck, d.h. daß z. B. bei Aufregung das Herz schneller schlägt (Sympathikus, auch ‚Tagnerv‘ genannt) und im Entspannungszustand langsamer (Parasympathikus, der ‚Nachtnerv‘).

In meiner über 20-jährigen Praxiserfahrung habe ich erkennen können, wieviele Herzbeschwerden allein durch Blockaden im Bereich der Brustwirbelsäule entstehen, und genauso einfach oft behoben werden können.
Schon kleinste, sonst unmerkliche Wirbelverschiebungen können zu einer Einengung des austretenden Nerves führen, und diese trägt heutzutage so gut wie jeder mit sich herum. Ausgelöst durch Anspannungen, Einseitigkeiten, falsche Belastung oder psychische Thematiken. Die Dorntherapie hat sich in der Praxis sehr bewährt um diese Wirbelverschiebungen zu korrigieren.
Deshalb kann ich jedem mit Herz-, Kreislaufbeschwerden nur ans Herz legen, als erstes die Blockaden zu beseitigen, die den Herznerv einengen können.
Vieles kann der Körper wieder selber einregulieren, wenn seine nervale Versorgung hergestellt ist und die Zellen wieder atmen können.

ANGST UND STRESS ALS NÄHRBODEN FÜR HERZERKRANKUNGEN

Für Herz-, Kreislauferkrankungen zeichnet sich ab, daß der Lebensstil unserer Gesellschaft zum Nährboden gehört. Lebensängste, Stress und Hektik bestimmen unsere Zeit. Anspannung gehört oft zum Alltag.
‚Angst‘ kommt von Enge. So schnürt sich oft durch Angst auch unser Herz ein, die Durchblutung und die Atmung werden gedrosselt.
Die räumliche Enge nimmt zu und genauso der Druck oft innerlich. Viele versuchen im Außen alles unter Kontrolle zu halten, oder den Erwartungen und Ansprüchen der Umgebung zu entsprechen.

ANGST HAT VIELE NAMEN - FREUDE AUCH

Angst vor Verlust, Mangel, vor der Zukunft, Angst um andere, Angst davor krank zu werden, Angst...
Die Angst hat viele Namen, doch ist sie immer mit einem Gefühl verbunden. Sind wir nicht alle so erzogen worden, daß wir gelernt haben unsere Gefühle unter Kontrolle zu haben, sie nicht auszudrücken, jedenfalls nicht die Unangenehmen? Wer hat schon gelernt frei zu äußern was ihm auf dem Herzen liegt?
Oft wissen wir besser, was die anderen von uns wollen, als unsere eigenen Bedürfnisse zu kennen. Kein Wunder, daß sich das ein oder andere Gefühl der Leere, Sinnlosigkeit, Lustlosigkeit oder Depression einschleicht.
Ja, wo ist denn unsere Lebensfreude geblieben? Freude ist die Energie, die nach der Elementenlehre dem Herzen zugeordnet ist. Und, daß das Herz mit Gefühlen, Liebe und Herzleid, etc. in Verbindung steht, weiß man einfach, und kommt ja auch in vielen Redewendungen, Dichtungen, Liedern und Sprüchen zum Ausdruck.
Wer kennt es nicht wenn man „sein Herz verloren hat“, oder „das Herz am rechten Fleck hat“, oder „das Herz blutet“, oder einem „das Herz bricht“.

DIE SPRACHE DES HERZENS

Wenn das Herz eng wird, schneller schlägt, aus dem Rhythmus kommt oder rast, wird das schnell als bedrohlich empfunden. Der Griff zu Betablockern oder anderen Pillen erlöst uns erst mal von dieser Gefahr.
Dann ist es wie vorher: wir spüren nichts mehr, endlich wieder die gewohnte Ruhe.
Doch schön ist es der Sprache des Herzens zu hören. Auf was möchte uns unser Herz hinweisen? Vielleicht ist es wichtig die gewohnten Bahnen zu verlassen. Wissen wir noch, was unser Herz höher schlagen läßt? Was es zum Singen bringt?
Oder ersticken wir schon langsam in der Alltagsroutine? Wie war das noch damals, als man sich verliebt hat und „das Herz „hüpfte vor Freude“, oder vor Aufregung „schlug mir das Herz bis zum Hals“, du läßt „mein Herz höher schlagen“.
Im Alltag nehmen wir uns oft nicht die Zeit für Gefühle. Alles soll möglichst planbar sein, vorhersehbar und abgesichert. Nun den Körper kann man vermessen und bis ins kleinste Detail untersuchen, nur wie steht es mit den anderen Ebenen? Der Seele und dem Geist? Und mitten in unserem durchstrukturierten und geplanten Leben macht sich plötzlich unser Herz bemerkbar....

HAND AUFS HERZ

Nun gibt es einen zentralen Zugang zum Herzen, um den lauten Verstand wieder in den Hintergrund zu rücken: Wir legen die Hand auf unser Herz, schließen die Augen und spüren - spüren anstatt zu denken. Erspüren was unser Herz uns sagen möchte, und ein „verschlossenes Herz“ kann sich so wieder öffnen. Und meistens wissen wir ganz genau, was wir vernachlässigt haben oder wo wir unserem
„Herzen nicht treu“ waren.
Das Herz hat mit Wahrhaftigkeit zu tun. Da geht es darum, die Angst zu besiegen und wirklich dem eigenen Herzensweg zu folgen. Liebevoll und „aufrechten Herzens“ durchs Leben zu gehen. So können wir Herz und Verstand wieder in Einklang bringen.
Es gibt harmonisierende Therapien, wie Akupunktur oder Shiatsu, Homöopathie, Schüssler Salze, Bachblüten oder die Geschenke aus der Pflanzenheilkunde.

Laßt Euch von Eurem Herz leiten, es findet den Weg!

Erschienen in der Zeitschrift SALVE - Dein Gesundheitsgruß, Sommer 2016.